Chlouse-Biker Sammelaktion 2017

«Kommt in Scharen, wenn die Chlouse-Biker fahren.» ruft Oberchlous Daniel Zaugg jedes Jahr, so ist es wie immer…

Nein, eben ist nicht alles wie immer! Und das ist eigentlich auch gut so, denn wie heisst es so schön: «nichts ist so beständig wie der Wandel!»

Angefangen beim Wetter: Wie jedes Jahr treffen wir uns auch heuer wieder zum sechsten Chlouse Ramba-Zamba bei der Markthalle in Langenthal. In den letzten beiden Jahren ist es wettertechnisch nicht so weihnachtlich. Ja vor zwei Jahren ist es ja mit fast 10 Grad regelrecht warm. Dieses Jahr kündigt sich der Winter schon im Vorfeld an, wirft schon etwas Schnee auf die Strassen und verhindert damit, dass der „Schryber-Chlous“ (meine Wenigkeit) seine Harley aus der Garage nimmt. Also muss ich mit dem Auto die Strecke von Mühledorf nach Langenthal unter die Räder nehmen.

Zum zweiten bin ich -weil ich ja kein Motorrad habe- dort für eine andere Aufgabe vorgesehen. Es gibt entweder einen Schlitten zu ziehen, oder es braucht Hilfe, um den Anhänger mit dem „Spendenhäuschen“ zu führen. Auch das ist anders…
Ich werde für das Spendenhäuschen eingesetzt. Erstaunt nehme ich Kenntnis davon, dass dieses „bewacht“ werden muss. Da sollen im letzten Jahr doch tatsächlich einige versucht haben, wieder Geld aus dem Spendenschlitz zu nehmen!

Ja, dem Anschein nach muss der Spendenwagen -ein alter Dnepr mit Seitenwagen- auch extrem bewacht werden, dass kein Geld aus dem Sammelwagen geklaut wird.
Aber hallo, wo sind wir denn da? Sachen gibt’s, das schlägt ja den schwersten Chlaus aus den Stiefeln! Nun ja, ich habe es ja einleitend geschrieben, nicht alles ist wie immer…

Auch die Marktgasse sieht irgendwie schmaler aus als in früheren Jahren. Es liegt daran, dass die Verkaufsstände für den Weihnachtsmarkt bereits aufgebaut sind und die Gasse dadurch sehr schmal machen. Die geschmückten Motorräder müssen deswegen auch in der Mitte, statt wie üblich links bzw. rechts der Gasse abgestellt werden.
Da sind wir doch nicht unbedingt unglücklich, dass in diesem Jahr auch weniger Motorräder als sonst dabei sind. Es sind übrigens zweiundzwanzig Stück dieses Jahr um genau zu sein.
Die Motorräder fahren so gegen 18:20 Uhr bei der Markthalle los um in zwei kurzen Runden dann in der Marktgasse stehen zu bleiben. Die Chläuse welche den Schlitten ziehen und die beiden Chläuse am besagten Spendenhäuschen beeilen sich recht um in der Marktgasse zu sein, wenn die Motorräder das zweite Mal in die Marktgasse einbiegen. Die Chläuse auf den Motorrädern sind wie immer ganz zackig unterwegs, denn sie wollen recht schnell, recht viel sammeln. Habe ich schon erwähnt für wen wir eigentlich dieses Jahr sammeln

Nein?
Nun, wie ihr wisst, sammeln die Chlouse-Biker jedes Jahr am 6. Dezember für eine ortsansässige Institution. Wir sind der Meinung, dass wir Motorradfahrer privilegiert sind und dass es nicht allen so gut geht wie uns.
Deshalb sammeln wir alljährlich an diesem Tag für eine andere Institution. Dieses Jahr gehen alle Erträge an das «Wohnheim im Dorf»
Im Wohnheim im Dorf leben und arbeiten 46 erwachsene Menschen mit einer Entwicklungsbeeinträchtigung. Die Institution begleitet und unterstützt diese Menschen während eines Lebensabschnitts und setzt sich zum Ziel, hohe und individuelle Lebensqualität zu erreichen.


Der Chlouse Ramba-Zamba dauert wie immer nur kurz. Auch dieses Jahr sind die nunmehr 400 Säckli innert wenigen Minuten an die Kinder verteilt.
Ich lasse mir sagen, dass an diesem Abend auch ziemlich genau 80 Liter Glühwein an die Spenderinnen und Spender verkauft werden. Auch die Risotto-Portionen, welche wie im letzten Jahr verkauft werden, sind relativ rasch weg.

Ich merke gerade, dass es doch parallelen zu anderen Jahren gibt, denn bereits letztes Jahr haben wir Glühwein und Risotto verkauft.
Eine weitere Parallele ist die, dass der gesammelte Betrag am letzten Sonntag vor Weihnachten anlässlich des Weihnachtsmarkt „Stärne Wiehnacht“ an die begünstigte Institution abgegeben wird.
Was gar nicht zu dieser Parallele passt ist der Umstand, dass der schon weiter oben erwähnte Schryber-Chlous wegen einer Autopanne nicht dabei sein kann und es für die lange Fahrt mit dem Motorrad doch zu winterlich ist. Trotzdem sind es wohl an die zehn Motorräder und einige Chläuse mehr, welche in einer schlichten Feier den Betrag von Fr. 4242.80 an das Wohnheim im Dorf abgeben dürfen.
Die Chlouse-Biker bedanken sich recht herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung und warten jetzt schon gespannt auf den Aufruf unseres Oberchlous wenn es dann wieder heisst:
«Ho, ho, ho… Kommet in Scharen, wenn die Chlouse-Biker fahren!»

Dr Schryber-Chlous, alias Shorty, alias Richard Müller

 

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